Mývatn – Herðubreið – Askja – Námafjall – Krafla – Goðafoss

Mývatn

Der Zeltplatz am Mývatn (Mückensee) ist wohl einer der angesagtesten in Island. Wir haben ihn aber auch als einen der schlechtesten empfunden: überfüllt, verdreckt, ungepflegte Waschräume und Toiletten, nach faulen Eiern stinkendes Trinkwasser und herunter gewirtschaftete Küchenräume.

Aber wenn man zur Askja oder Krafla möchte, ist Mývatn nun mal der günstigte Startpunkt.

Start ins Landesinnere

Für die Fahrt in Richtung Askja sind wir sicherheitshalber von unserem nur bedingt geländetauglichen Chevrolet in einen besser dafür ausgelegten Bus umgestiegen. Auf jeden Fall eine gute Entscheidung.

Herðubreið

Die „Breitschultrige“ wird von den Isländern als deren schönster Berg verehrt und ist auch ein beliebtes Wanderziel. Wir haben ihn aber nur aus einiger Entfernung in Augenschein nehmen können.

Thorsteinsskáli hut

Ganz in der Nähe dieser Hütte, hielt sich einst der wegen Diebstahls verurteilte und geflohene Hirte Fjalla-Eyvindur mit seiner Frau in einem Loch versteckt. Angeblich soll das Paar über zwanzig Jahre in der Wildnis überlebt haben. Dieses Loch ist allerdings nur für einen Winter ihr Unterschlupf gewesen.

Askja

Irgendwann war auch für den Bus Schluss und wir sind auf ein Schneemobil umgestiegen. Noch ein knapp halbstündiger Fußmarsch über den Schnee und wir erreichten Rand der Caldera. Beeindruckt schauten wir vom Kraterrand hinab ins „blaue Auge“ Islands.

Dreki

Auf der Rückfahrt gab es noch einen kleinen Pausenausflug in der Nähe der „Drachenhütte“. Knietief wateteten wir durch Tuffgestein-Brösel, die fühlten sich an wie die als Elefantenpopel bekannten Einpack-Flocken.

Námafjall

Zum Vulkansystem der Krafla gehörend, war dieses geologisch sehr aktive Gebiet über viele Jahre durch den Schwefelabbau geprägt.
Überall blubbern die Schlammtöpfe und zischt es aus den Solfataren und Fumarolen. Der typische Gestank nach faulen Eiern ist mitunter nur schwer zu ertragen und man richtet seinen Wanderweg am besten nach den günstigsten Winden aus.

Krafla

Hier tobten also von 1975 bis 1984 die berühmten Krafla-Feuer. Was die Isländer aber nicht davon abhielt, während dieser Zeit genau hier ein Geothermal-Kraftwerk beieindruckender Größe und Kapazität zu errichten.

Auf unserer Wanderung stellten wir fest, dass die Erde hier zum Teil immer noch glüht. Wir hatten die Hölle buchstäblich direkt unter unseren Füßen.

Im Anschluss gab es noch ein heißes Bad in der von den Kühl(!)wassern des Kraftwerks gespeisten Lagune.

Goðafoss

Der Sage nach soll der Gode und Gesetzessprecher Þorgeir Ljósvetningagoði Þorkelsson um das Jahr 1000 n. Chr., nach der beschlossenen Übernahme des Christentums als Staatsreligion, die letzten heidnischen Götzenbilder in den Goðafoss geworfen haben. Daher der Name „Götterwasserfall“.