Entlang der Reichsstraße Nr. 15 begleitet uns die Otta mit ihrem tosenden Rauschen. Ein malerisches Tal, Gletscherwasser im Überfluss. Da möchte man immer wieder anhalten und rasten.

Die alte Poststation Pollfoss ist heute eine Touristenhütte für den gehobenen Anspruch. Direkt am großen Wasserfall gelegen, findet hier der ambitionierte Kanute ein ideales Quartier.

Die Otta schießt das Tal hinab und bietet Wildwasser jeder Schwierigkeitsstufe von sanftem Fließen bis reißenden Wasserfällen. An der Pollfoss-Brücke machen sich die Kanuten zunächst mit ein paar Eskimo-Rollen „warm“, um sich dann den Wasserfall hinunter zu stürzen. Beherzt taucht dieser Kanute in die Fluten und reitet den tosenden Pollfoss hinunter. Für unseren Geschmack eine eindeutig zu kalte und zu nasse Angelegenheit. Wenige Sekunden später ist der Wasserfall genommen. Der Kameramann ist zufrieden und 30 m weiter steigt der pudelnasse, aber glückliche Fahrer aus seinem Kanu.

Die im 12. Jahrhundert in Lom im Gudbrandsdalen komplett aus Holz erbaute Stabkirche ist eine der ältesten ihrer Art in Norwegen.

Trotz ihres Alters ist sie nicht nur Touristen-Attraktion. Hier findet tatsächlich noch aktives Kirchenleben mit regelmäßigen Gottesdiensten, Hochzeiten und Taufen statt.

Besonders beeindruckend, die Dachkonstruktion. Auch diese ist komplett aus Holz. Selbst die Dachschindeln sind Holzbretter. Und das alles ohne einen einzigen Nagel! Heidnische Elemente finden sich immer wieder an Norwegens frühen Kirchen. Drachenköpfe auf dem First sollten vor Blitzen und Feuer schützen, hat anscheinend bis heute ganz gut funktioniert… Der schlichte Innenausbau und der allgegenwärtige Holzgeruch vermitteln dem Besucher eine Wärme und Vertrautheit, die andere Kirchen durchaus missen lassen. Auch der nach deutschen Maßstäben unordentliche Friedhof (keine senkrecht ausgerichteten Gräberreihen) vermittelt den Eindruck von Frieden und Idylle.