Am Morgen des 2. August brachen wir auf, um den Hauptgipfel der Leoganger Steinberge – das Birnhorn (2.634 m) – zu besteigen. Über die Startzeit des Aufbruchs waren wir uns nicht mit Allen einig. Also zogen Theo, Dirk und ich recht frühzeitig los, um die 1.300 hm zur Hütte im bequemen Tempo anzugehen.

Dieser Hüttenanstieg erwies sich als gut gehbares Gelände und wir kamen viel früher als gedacht an der Passauer Hütte (2.038 m) an. Bei der Mittagsrast grübelten wir, ob eine Besteigung bei der jetziger Witterung wohl besser sei, als auf die unklaren Vorhersagen für den nächsten Tag zu bauen. Es schien alles passend zu sein und eine Nachfrage bei der Hüttenwirtin ergab auch nichts substanziell Neues. Sie waren wohl mehr mit der laufenden Hubschrauberlieferung beschäftigt. Unsere Nachzügler Stefan, Silke und Ingo ließen immer noch auf sich warten.

Also stiegen wir, dem AV-Weg Nr. 623 folgend, über dem Hochzint, dem großen Höhlenloch an der Südostwand in leichter Kletterei dem Gipfelkreuz entgegen. Ein toller Weg, ein toller Gipfel. Aber viel Gipfelglück gönnte uns das Wetter nicht. Im Schatten des Birnhorn hatte sich im Norden sehr rasch ein Gewitter aufgetürmt und zwang uns nun zum zügigen Rückzug. Wir entschieden uns, den gesicherten Abstieg nach Norden zu nehmen. Das ging zwar dem Gewitter entgegen, aber man konnte zügig Höhenmeter abbauen. Bald fanden wir einen kleinen Pfeiler mit einem Dach unter das wir uns kauerten und das Gewitter etwas geschützt und entfernt von Eisen über uns ergehen ließen.

Wir waren froh, dass alles so gut abgelaufen ist und wir bald im strömenden Regen den Abstieg fortsetzen konnten. Auf der Hütte machte man sich schon große Sorgen und trotz unserer „Lebendmeldung“ wurde uns ein österreichischer Feldjäger, der seinen Dienst bei der Bergwacht leistete,  zur Sicherheit entgegen geschickt.