erster Tag

In den nächsten zwei Tagen werden wir rund 1.100 km unter die Räder nehmen und Südtunesien entdecken.
Erste Station unserer Reise war das große Kollosseum in El Jem. Schnell ein Bild gemacht und schon geht’s weiter…

…zur Meeresoase Mahrèz. Wir befinden uns am Ende eines etwa 30 km vom Meer ins Landesinnere hineinfürenden Kanals. Die Bewässerung erfolgt also mit Salzwasser, was die Oliven und Palmen aber kaum zu stören scheint.

Die Mondlandschaft der Steinwüste von Matmata hat u.a. auch als Kulisse für „Krieg der Sterne“ herhalten müssen. Man kann es zwar kaum glauben, aber auch in dieser Einöde leben Menschen.

Doch jetzt gibt’s erst mal Mittagessen – landestypisch Couscous: Rindfleisch, Möhren, Kürbisgemüse, Kartoffeln und Kichererbsen auf gedämpfter Hirse mit einer scharfen Soße. Hat mir sehr gut geschmeckt.

Die hier beheimateten Berber leben zum Teil noch in Höhlenwohnungen, die sie sich mühsam aus dem lehmigen Boden graben. Im Sommer schön kühl und im Winter auch ohne Heizung noch angenehm warm.

Nach etlichen Stunden erreichen wir El Faouar, eine kleine Grundwasser-Oase, am Rande der Sahara. Hier werden wir in bereits für uns hergerichteten Beduinenzelten nächtigen.

Jetzt schnell umziehen und ab aufs Kamel, um den Sonnenuntergang in der Wüste zu erleben.

Abendstimmung im Wüstencamp. Mit Essen am Lagerfeuer vom weiß gedeckten Tisch. Irgendwas zwischen urig und dekadent.

Und zu guter letzt bekommen wir noch Besuch vom Wüstentier an sich. Ein wenig geschockt war ich schon darüber, hier hatte ich mit allem nur keinem Frosch gerechnet.

zweiter Tag

Aufstehen im Dunkeln, im Dämmerlicht in die Wüste und ein wirklich grandioser Sonnenaufgang ist der Lohn.

Schier endlos sind die Pisten durch die Wüste. Hier fahr’n wir über’n See, nicht auf ’ner hölzer’n Wurzel sondern im Jeep und über den ausgetrockneten Chott Djerid – dem größten Salzsee Tunesiens.

So sehen die Raststätten der Wüstenautobahn aus: Ein paar Bretterbuden, wo von den Salinenarbeitern Pfefferminztee, Salzrosen und Minerale angeboten werden.

Doch auch diese fast endlose Einöde hat mal ein Ende und wir kommen in der wohl größten Grundwasseroase Tunesiens an: Tozeur. Hier geht es per Kutsche durch die weitläufigen Gartenanlagen.

Die Dattelernte ist in vollem Gange. Barfüßig steigen die Pflücker in die Kronen der Palmen und bergen die kostbare Frucht. Nur auf einem Palmwedel sitzend schneiden sie die dichten Dolden ab und reichen sie herunter.

Weiter geht’s nach Métlaoui am Fuß des Atlas-Gebirges. Hier steigen wir in den Traditionszug um und fahren hinauf, inklusive Fotoshooting und Klettereinlage.

Nach dem Mittagessen ging es dann in beinahe unendlicher Fahrt zurück nach Kairouan, einer der bedeutendsten Städte des Islam. Unser Guide sagte uns, viermal hier gewesen zu sein, wäre gleichbedeutend einer Pilgerfahrt nach Mekka.

Etwas müde und angestaubt zwar aber voller Eindrücke über dieses ganz und gar uneuropäische Land geht diese Fahrt zu Ende. Jedem zu empfehlen, der auch deshalb in den Urlaub fliegt, weil er was sehen möchte von unserer Welt.